21 Juli 2018  -  28 Juli 2018

Berggasthof Lausegger (Bodental/Ferlach/Kärnten/Österreich)


Seminarwoche in goetheanistischer Naturanschauung

mit Ruth Mandera (Botanikerin) und Jan-Albert Rispens (Biologe)

Pflanzen der sehr artenreichen Gruppe der Schmetterlingsblütler (Faboideae: Unterfamilie der Hülsenfrüchtler = Fabaceae) sind rasch an ihren bunten Blüten mit „Fahne“ zu erkennen. Der alte Namen Leguminosen weist auf die einfach gebauten, aber charakteristischen, lange grün bleibenden Hülsenfrüchte hin, deren oftmals kräftige Samen als Bohnen, Erbsen oder Linsen von Menschen weltweit gegessen werden. Eine in allen Pflanzenorganen ausgeprägte Eiweißbildung hängt mit den speziellen Wurzelorganen, den sogenannten „Knöllchen“, zusammen. In ihnen wird mit Hilfe symbiotisch lebender Bakterien Luftstickstoff wasserlöslich gebunden. Diese tierartig anmutende „Stickstoff - Einatmung“ korreliert mit einer für Pflanzen ungewöhnlichen Eiweißanreicherung und prädestiniert deshalb Schmetterlingsblütler dazu, in der Landwirtschaft als Gründünger bzw. Futterpflanze eine weite Verbreitung zu finden. Manche Arten bilden Alkaloide, Substanzen, die als durch die intensive „Seelische Berührung“ hervorgerufene Abbauprodukte des Eiweißstoffwechsels verstanden werden können.

Welche anderen Phänomene einer seelischen Berührung können wir in dieser Familie finden, bei der auch Blattfiedern beweglich oder zu windenden Ranken verwandelt werden? Was bedeutet es, wenn die typischerweise komplex gestaltete, innenraumbetonte Frucht gerade sehr einfach und „blattartig“ ausgebildet wird?

Neben Nahrungspflanzen werden Zierpflanzen (Lupine, Geißklee, Blauregen), Gewürze (Schabziger- und Bockshornklee), aber auch Färberpflanzen (Färberginster, Falscher Indigo) und verschiedene Heilpflanzen (Steinklee, Wundklee, Hauhechel, Tragant, Esparsette und Goldregen) von den Schmetterlingsblütlern hervorgebracht. Um ein repräsentatives Bild von ihnen zu gewinnen, werden wir uns im Seminar und auf den Exkursionen mit einigen ausgewählten Vertretern näher befassen.

Weitere Infos: Die Sprache der Heilpflanzen 2018

 

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