18 Oktober 2018  -  21 Oktober 2018

Klinik Arlesheim, CH

 

Immer wieder entsteht bei Studierenden der Medizin, jungen Ärztinnen und Ärzten die Frage, wie es gelingen kann, den Patientenkontakt zu einer tragenden Beziehung werden zu lassen, sodass die Begegnung für beide wesentlich wird.

Die naturwissenschaftlichen Erkenntnisse über Mensch und Welt, wie wir sie im Medizinstudium erlernen, führen dazu, dass wir uns den Patienten mit einem oft einseitigen und reduktionistischen Verständnis ihrer Krankheitssituation nähern.

Wie gelingt es, dass wir die individuelle Persönlichkeit unserer Patienten erleben, die sich mit ihrem Leid auf ganz einmalige Art und Weise auseinandersetzt? Wie kann für eine Krankeitssituation eine ganz individuelle Therapie entwickelt werden? Wie finden wir für unsere Patienten das Gute auf der Grundlage des medizinisch Möglichen und Richtigen?

In der Anthroposophischen Medizin wird die herkömmliche Schulmedizin als fundierte naturwissenschaftliche Grundlage begriffen, die jedoch um bestimmte geisteswissenschaftliche Erkenntnisse zu ergänzen ist. „Sie fügt zu der Erkenntnis des physischen Menschen, die allein durch die naturwissenschaftlichen Methoden der Gegenwart gewonnen werden kann, diejenige vom geistigen Menschen“ (Rudolf Steiner, Ita Wegman, „Grundlegendes für eine Erweiterung der Heilkunst nach geisteswissenschaftlichen Erkenntnissen“, GA27).

Die therapeutischen Konzepte der Anthroposophischen Medizin verbinden Komplementär- und Schulmedizin.

Phytotherapeutische, homöopathische und anthroposophische Arzneimittel finden je nach Bedarf ihren Einsatz. Sie werden durch Äussere Anwendungen, Bewegungstherapien und Kunsttherapien ergänzt. Über die Krankheitsbehandlung hinaus sollen die Selbstheilungskräfte und gesunden Anteile des Patienten angeregt und gestärkt werden, um Gesundheit nachhaltig zu fördern.

Auf dem Weg vom Mediziner zum Arzt.

Krankheit kann auch als Entwicklungschance für die Individualität des Menschen verstanden werden. Auf diesen Entwicklungswegen wollen wir unsere Patienten begleiten. Dafür gilt es, sich selbst vom Mediziner zum Arzt zu entwickeln, indem wir unser Wissen verlebendigen und das Individuelle im Patienten kennenlernen.

Barbara Hockenjos, VAOAS
Philipp Busche, Kollegium Ärzteausbildung Arlesheim
Patrick Gutschner, Leitung Ärzteseminar Schweiz

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